Schon im erfolgreichen Kino- film „Bad Fucking“, aber auch am Theater hat sie für Aufsehen gesorgt, die in Wien geborene und im ober- österreichischen Mondsee aufgewachsene Martina Ebm. Als „Vorstadtweib“ war sie an einem der größten serienmä- ßigen Quotenerfolge des ORF (Bestwert: 984.000) beteiligt. Am Montag beginnt in ORF eins (20.15 Uhr) Staffel zwei.
VOLKSBLATT: Wie leben Sie mit der Popularität der „Vorstadtweiber“? MARTINA EBM: Ich habe da- mit nur gute Erfahrungen gemacht. Manchmal sprechen mich Menschen beim Spazierengehen darauf an oder am Flughafen, aber immer nur positiv! Selbst bei meinem Yoga-Urlaub in der Türkei habe ich das erlebt.
Gleich zu Beginn der neuen Staffel sind Sie quasi als Mediator unterwegs, der zwischen den „Weibern“ vermittelt. Sind Sie froh über die Rolle der Caro?
Ich mag Caro. Sie ist viel- schichtig, hat Tiefgang und liebt ihren Mann, sie muss sich aber in seinem Umfeld behaupten und das heißt eben auch, berechnend zu sein. Doch warten wir's ab, Caro wird in der zweiten Staffel viel selbstbewusster und trifft immer mehr eigene Entscheidungen.
In Ihrer Rolle sind Sie Vamp, verständnisvolle Freundin, auch durchtrieben ... Sind Ihnen viele Fa- cetten bei einer Serienrolle wichtig?
Theater- oder Filmrollen, die viele Facetten aufweisen, sind mir am liebsten. Es ist doch immer spannend, sich emo- tional auszudrücken und die Möglichkeit zu haben, Emo-
„Sie ist vielschichtig, hat Tiefgang und liebt ihren Mann“, sagt Ebm über ihre Rolle in „Vorstadtweiber“.
gen, wenn ich in der dreißigsten Staffel mit weit über 50 noch immer in High Heels und Minirock durch die Serie stöckle (lacht).
Ihr Vermögen, in einer Rolle ganz aufgehen zu können, haben Sie auch im Kinofilm „Bad Fucking“ von Harald Sicheritz bewiesen, der beim Publikum bestens angekommen ist. Was bedeuten Ihnen Kritiken?
Ich lese sie. Manchmal mit Gelassenheit, manchmal mit Bauchgrimmen, aber ich lese sie! Man muss ein- fach gut abstrahieren können, ob die Kritik gerecht fertigt ist dann nehme ich mir diese auch zu Herzen.
Man hat bei Ihnen den Eindruck, Sie seien jemand, der Herausforderungen liebt, etwa als Sabina Spielrein im Theaterstück „Eine dunkle Begierde“ an der Josef- stadt oder in Paulus Mankers „Alma“-Inszenierung. Sind Grenzerfahrungen die Essenz der Schauspielerei?
Vielleicht bin ich auf der Bühne eine Grenzgängerin. Ich versuche, die Gefühle meiner Figuren schon zu durchleben und
Interview
Philipp Wagenhofer befragte
Martina Ebm
tionen und das Innenleben einer Figur ausleben zu kön- nen.
Könnte das Drehbuch zu dieser TV-Serie auch eine Frau schreiben? Oder braucht das einfach die Handschrift eines Mannes, eines Autors wie Uli Brée? Qualität ist Qualität, egal, ob sie von einem Mann oder einer Frau kommt. Und ver- gessen Sie nicht, zu einem guten Drehbuch gehört immer auch ein guter Regisseur und der ist in unserem Fall unter anderem eine ganz tolle Frau (Sabine Derflinger)!
Nach der zweiten Staffel ist
bereits eine dritte geplant. Sehen Sie für Ihre Figur genügend Potenzial, sich weiterzuentwickeln?
So wie Caro beginnt, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen, auf jeden Fall! Aber was Uli Brée mit der Figur vorhat, muss sich noch zeigen. Außerdem ist jetzt mal wichtig, dass die zweite Staffel gut ankommt, also einschalten!
Gibt es irgendwo im Hinterkopf auch die Angst, als Caro abgestempelt zu werden? Ich spiele so viele unterschiedliche Rollen unterm Jahr, dass die Caro eine unter mehreren ist und nicht dominiert. Ich öffne mich weit, um sie darzustellen. Manchmal bin ich dann nach einem Theaterabend völlig erschöpft.
Sie haben Ihre Jugend in Mondsee verbracht. Was verbinden Sie mit Oberösterreich? Kommen Sie noch manchmal ins Mondseeland?
Ich bin regelmäßig da, weil ein Teil meiner Familie dort lebt und ich bin wahnsinnig gern da. Die Berge, die Wiesen, die Gerüche, eine gute Mehlspeise von der Mama und schon kehrt Ruhe ein. Oberösterreich ist wunderschön und definitiv eine meiner Wahlheimaten.
Foto: ORF/Thomas Ramstorfer
VOLKSBLATT: Wie leben Sie mit der Popularität der „Vorstadtweiber“? MARTINA EBM: Ich habe da- mit nur gute Erfahrungen gemacht. Manchmal sprechen mich Menschen beim Spazierengehen darauf an oder am Flughafen, aber immer nur positiv! Selbst bei meinem Yoga-Urlaub in der Türkei habe ich das erlebt.
Gleich zu Beginn der neuen Staffel sind Sie quasi als Mediator unterwegs, der zwischen den „Weibern“ vermittelt. Sind Sie froh über die Rolle der Caro?
Ich mag Caro. Sie ist viel- schichtig, hat Tiefgang und liebt ihren Mann, sie muss sich aber in seinem Umfeld behaupten und das heißt eben auch, berechnend zu sein. Doch warten wir's ab, Caro wird in der zweiten Staffel viel selbstbewusster und trifft immer mehr eigene Entscheidungen.
In Ihrer Rolle sind Sie Vamp, verständnisvolle Freundin, auch durchtrieben ... Sind Ihnen viele Fa- cetten bei einer Serienrolle wichtig?
Theater- oder Filmrollen, die viele Facetten aufweisen, sind mir am liebsten. Es ist doch immer spannend, sich emo- tional auszudrücken und die Möglichkeit zu haben, Emo-
„Sie ist vielschichtig, hat Tiefgang und liebt ihren Mann“, sagt Ebm über ihre Rolle in „Vorstadtweiber“.
gen, wenn ich in der dreißigsten Staffel mit weit über 50 noch immer in High Heels und Minirock durch die Serie stöckle (lacht).
Ihr Vermögen, in einer Rolle ganz aufgehen zu können, haben Sie auch im Kinofilm „Bad Fucking“ von Harald Sicheritz bewiesen, der beim Publikum bestens angekommen ist. Was bedeuten Ihnen Kritiken?
Ich lese sie. Manchmal mit Gelassenheit, manchmal mit Bauchgrimmen, aber ich lese sie! Man muss ein- fach gut abstrahieren können, ob die Kritik gerecht fertigt ist dann nehme ich mir diese auch zu Herzen.
Man hat bei Ihnen den Eindruck, Sie seien jemand, der Herausforderungen liebt, etwa als Sabina Spielrein im Theaterstück „Eine dunkle Begierde“ an der Josef- stadt oder in Paulus Mankers „Alma“-Inszenierung. Sind Grenzerfahrungen die Essenz der Schauspielerei?
Vielleicht bin ich auf der Bühne eine Grenzgängerin. Ich versuche, die Gefühle meiner Figuren schon zu durchleben und
Interview
Philipp Wagenhofer befragte
Martina Ebm
tionen und das Innenleben einer Figur ausleben zu kön- nen.
Könnte das Drehbuch zu dieser TV-Serie auch eine Frau schreiben? Oder braucht das einfach die Handschrift eines Mannes, eines Autors wie Uli Brée? Qualität ist Qualität, egal, ob sie von einem Mann oder einer Frau kommt. Und ver- gessen Sie nicht, zu einem guten Drehbuch gehört immer auch ein guter Regisseur und der ist in unserem Fall unter anderem eine ganz tolle Frau (Sabine Derflinger)!
Nach der zweiten Staffel ist
bereits eine dritte geplant. Sehen Sie für Ihre Figur genügend Potenzial, sich weiterzuentwickeln?
So wie Caro beginnt, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen, auf jeden Fall! Aber was Uli Brée mit der Figur vorhat, muss sich noch zeigen. Außerdem ist jetzt mal wichtig, dass die zweite Staffel gut ankommt, also einschalten!
Gibt es irgendwo im Hinterkopf auch die Angst, als Caro abgestempelt zu werden? Ich spiele so viele unterschiedliche Rollen unterm Jahr, dass die Caro eine unter mehreren ist und nicht dominiert. Ich öffne mich weit, um sie darzustellen. Manchmal bin ich dann nach einem Theaterabend völlig erschöpft.
Sie haben Ihre Jugend in Mondsee verbracht. Was verbinden Sie mit Oberösterreich? Kommen Sie noch manchmal ins Mondseeland?
Ich bin regelmäßig da, weil ein Teil meiner Familie dort lebt und ich bin wahnsinnig gern da. Die Berge, die Wiesen, die Gerüche, eine gute Mehlspeise von der Mama und schon kehrt Ruhe ein. Oberösterreich ist wunderschön und definitiv eine meiner Wahlheimaten.
Foto: ORF/Thomas Ramstorfer
